Nach Fuerteventura wollen La Palma und El Hierro natürlich auch auf dem Fernwanderweg GR 131 über die Kanaren kennengelernt werden.
La Palma ist gewissermaßen die Schlüsselstelle des gesamten GR 131 durch die Kanaren:
1. höhenmetermäßig der größte Auf- und Abstieg.
2. mit ca. 2400 m der höchste Punkt.
3. die größte Wetterabhängigkeit.
Zweimal muss ich die Route über die Kraterrunde wegen Starkwind, Nebel und eisigen Temperaturen abbrechen. Okay - dass einmal wegen Sturm alle Flughäfen der Kanaren geschlossen werden, das ganze Hafengelände in Santa Cruz unter Wasser steht und das Dach des Mc Donalds wegfliegt - war vielleicht überdurchschnittlich Pech...
Nach Busfahrten zum gut erreichbaren südlichen Ende des Weges bei Fuencaliente/Los Canarios jedoch gutes Wetter.
Wenig überraschend. Die vulkanische Wüstenlandschaft ähnelt sich auf allen Kanareninseln.
Nur der gnadenlose Anstieg unterscheidet La Palma schonmal von Fuerteventura.
Als ich in die höheren Lagen auf der vielbegangenen Vulkanroute komme, nimmt die Wetterentwicklung ihren unheilvollen Verlauf. Immer mehr Wolken und starker Wind. Am nächsten Tag wird der Rastplatz El Pilar von den Rangern geschlossen, die gesamte GR - Route gesperrt. Das war's dann für Plan A, aber Plan B in den geschützteren Lagen der Insel war auch ganz schön.
Zum Glück stehen die Berge ein Jahr später auch noch. Plan A wird fortgesetzt!
Toll, dass es das gemütliche Refugio de los Roques als sichere Zuflucht auf ca. 2040 m gibt. Nur mit der angeblich spektakulären Aussicht habe ich nicht so Glück.
Immerhin reißt es zum Sonnenuntergang noch für wenige Minuten mit mystischer Stimmung auf. Einstimmung auf einen anstrengenden, tollen Weiterweg über den Kraterrand am nächsten Tag.
Wegen der vielen Tage mit klarer Sicht hat man den Standort für zahlreiche Teleskope etc. genutzt.
Höchster Punkt des GR 131 Camino Naturales - El Baston, am Roque de Los Muchachos, 2426 m.
Erst ca. die Hälfte der Tagesetappe vor dem sehr langwierigen Abstieg bis runter nach Puerto Tazacorte.
Aussichtsbalkon während einer Pause.
So weiche Knie und Waden hatte ich schon lange nicht mehr am Ende eines langen Wandertages. Endlich nicht mehr steil abwärts!
Fazit für La Palma: Musste ganz schön erkämpft werden!
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Dieses war der erste Streich, doch der nächste folgt sogleich...!
Nach El Hierro will ich auch noch!
Die knapp 40 km über das kleinste Kanareninselchen hören sich da schon fast entspannt an. Diesmal nur 1500 Hm Aufstieg direkt vom Flughafen auf Meereshöhe.
Nach anfänglichem Pech bleibt mir jetzt das Schönwetterfenster treu. Die Route verläuft auf dem traditionellen Wallfahrtsweg "Camino de la Virgen" Ost - West über den Gipfel der Insel.
Spektakulärer Blick nach Norden in den Abbruch nach Frontera. Auch La Palma, Gomera und Teneriffa scheinen unglaublich nahe!
Recht angenehm klingt der Weg aus, hin zur Eremita los Reyes. Dort endet bzw. beginnt der Camino de la Virgen, neuere Schilder weisen auf eine Fortsetzung des GR entweder bis zum Faro oder dem Nullmeridian - Denkmal. Ich steige auf dem wunderschönen Camino Sabinosa ins gleichnamige Dorf an der Nordküste ab. Einzige Möglichkeit, mit dem Bus zum Fährhafen zu kommen.
In 2,5 Stunden bringt mich die Fähre bei ruhigstem Wetter nach Teneriffa. Was für ein Trubel im Vergleich zum beschaulichen El Hierro.
Planungstipps:
Anreise/Abreise:
Über die internationalen Flughafen Santa Cruz de La Palma und Tenerife Sud. Fähr- und
Flugverbindungen zu den restlichen kanarischen Inseln z.B. (http://www.navieraarmas.com/en/home , bintercanarias.com) Lokaler
Busverkehr (Bus = Guagua), (http://www.titsa.com/http://www.guaguagomera.com/).
Keine Busverbindung nach El Pilar oder Roque de los Muchachos!
Karten/Führer: Insgesamt ca. 66 km führen über La Palma, ca. 40 über El Hierro. Detailierte Topokarten der Etappen als Pdf-Dateien unter Infos zum GR s. u. , Führer vom Rother Verlag (Tagestouren).
Markierung/Weg: Gut gewartete Wege mit lückenloser Markierung und Beschilderung.
Übernachtung:
Zelt/Biwak. Unbedingt Leave No Trace! La Palma: Ein paar legale Campmöglichkeiten (von S nach N) Rastplatz Fuente los Roques, Rastplatz El Pilar (Permit nötig) und Refugio de los Roques (offene Schutzhütte). Im Nationalpark wird Campen teils kontrolliert und bestraft.
Proviant/Wasser: La Palma: Viele sichere Wasserstellen gibt es nicht: Fuente de los Roques (unsicher), Wasserhähne in El Pilar (ziemlich sicher), Hahn am Reventon Pass (oft trocken), Regenwasserzisterne am Refugio (unsicher), Hahn am Touristenhäuschen am Roque de los Muchachos(ziemlich sicher). Einkaufen auf der Strecke nur in Fuencaliente / Los Canarios.
El Hierro: Brunnen in der Parkplatzmauer la Llania ein paar Km östlich Pico Malpaso, Brunnen wenige 100 m vor S. Senora de los Reyes und im Garten bei den alten Höhlen.
Weg führt durch Valverde mit allen Versorgungsmöglichkeiten.
Geld: Geldautomaten Santa Cruz, Los Llanos, El Paso etc.
Mobilfunk/Internet: Eigentlich überall Empfang.
Links:
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